Was Du tun kannst, um das zu erreichen, was Du ersehnst.
My Learnings:
muss hier nicht, bzw. optional, statt muss-Feld
Description:
Im Taoismus gibt es ein universelles Prinzip und das heißt „Wu Wei“.
WU steht für NICHT und WEI steht für MACHEN!
Das jedoch drückt es nicht gut genug aus. Das beste Worte, was es für mich im Deutschen trifft, ist nicht WOLLEN im Sinne von nicht FORCIEREN.
Nimm eine Musikerin, einen Tänzer, einen Schauspieler, eine Tennis- oder Golfspielerin, einen Politiker. Wenn sie oder er etwas willentlich forciert, d.h. übermäßig will, weißt Du sofort, wenn etwas nicht stimmt und gewollt wirkt.
Du denkst, es kommt nicht an, es ist affektiert, künstlich, eben gewollt und nicht gekonnt. Es wirkt nicht natürlich.
WU-WEI meint jedoch nicht „nichts tun“; WU-WEI meint im richtigen Moment den Move zu machen.
Nimm die fernöstlichen Kampfsportarten, z.B. Karate. Sie basieren auf diesem Prinzip und durch eine kleine Bewegung, kann es sein, dass eine wahre meisterliche Bewegung einen Gegner durch den Raum fliegen lässt. Du gebrauchst Deine Muskeln nur für den bewussten Bruchteil einer Sekunde, im richtigen Moment.
Das bedeutet: WU-WEI ist das Spüren des richtigen Momentes – ist das Wissen um die Bewegung der Dinge.
LAO TZU sagte: Der Mensch gehobener Tugend ist sich dieser nicht bewusst. Und in dieser Hinsicht besitzt er wirkliche Tugend. Der Mensch von minderwertiger, gewollter Tugend, verliert nie den Blick auf seine Tugend. Und dadurch verliert er seine Tugend. D.h. wir müssen die Performance loslassen, jede Absicht, die uns als wollendes Wesen steuern will.
Man könnte sagen, das wahre WU-WEI ist ist nicht intentional – es ist absichtslos. WU-WEI ist mehr die Kunst des Segelns, denn die des Ruderns.
Es gibt einen Unterschied zwischen verbissenen und dem weichen Wollen. Wir können es nicht erzwingen. Wir müssen still werden und uns verbinden mit dem Universum, dem Natürlichen, statt mit dem sozialisierten Antrainierten.
Wann warst Du nicht sozialisiert? Als Kind – Du muss werden, wie DU als Kind warst. Du muss an den innersten Kern zurück, zurück zu „Vor dem Leben“, wo nichts ist; nur das Universum oder zum Tod. Du kennst ihn, wenn Du ihn siehst – den Kern, die Wirklichkeit, die totale Stille, die Liebe, das Nichts. Sozialisiert, also erzogen worden sein, bedeutet dies nicht zuzugeben. Irgendwas erklären, verstehen, konstruieren zu müssen. Als Kind hast Du eine Ahnung von dem ganzen Getue, in das Du verwickelt bist. Als Schüler fandest Du Erwachsene komisch – warum? Es gab immer ein Muss, als Erwachsener. Aber wieder dahin zu kommen, zur tiefen inneren Ruhe? Für Erwachsene scheint das wie eine Herkules-Aufgabe.
Rot ist nicht rot, blau ist nicht blau. Hart ist nicht hart, weich ist nicht weich, krank ist nicht krank. Gesund nicht gesund. Mann ist nicht Mann, Frau nicht Frau. Wir müssen denken, wie wir gedacht haben, als wir noch nicht denken konnten, wir müssen sprechen wie am Anfang, wir müssen schauen, wie wir als Kinder geguckt haben. Da wussten wir Bescheid, dass die Beton Gargagenhöfe, die Mietskasernen, die Villen, die Verschmutzung, die Welt schief gemacht haben. Und es waren Erwachsene, die im Hamsterrad gelaufen sind – nicht Kinder.
Wenn Du guckst, guck mit Deinem Kindheits-Jazz in der Seele, spricht mit dem Deinem Kindergefühl, Deinem puren Selbst. Denn das ist das, was die Buddhisten „Habit-Energy“ nennen. Du kannst diese Haltung nicht erzwingen. Du kannst sie gewinnen, wenn Du Dich locker machst, indem Du im positiven Sinne zum Kind wirst und kindlichen Quatsch machst, die Grenzen von „Normal“ versetzt und die Bandbreite Deine Stimme, Deines Blicks und Sehens, Deiner Wahrnehmung, Deiner Bewertung erweiterst und wieder in Staunen verwandelst.
Dann siehst Du wahr, das ist rot, das ist blau, das hart, das weich, die ist wahr männlich, das wahr weiblich, das tue ich, das tut mir gut, das anderen …
Wenn Du authentisch leben willst, spiele das Spiel des Lebens, mit der Seele Deines Kindes und der Denkfähigkeit Deines Erwachsenen.