Inflationsheilige

Die Gurus der 1920er-Jahre - Quelle Deutschlandfunk Kultur

Wettlauf um die Zeugung des neuen Messias

Wie kam es, dass sich in der Weimarer Republik an die 100 Gurus ins Rampenlicht rücken konnten? Bereits im stickigen, starren Kaiserreich kam besonders im Bürgertum, aber auch in der Arbeiterschaft, die Reformbewegung mit vielen neuen freiheitlichen Strömungen (Freikörperkultur, Vegetarismus, Spiritualismus, Naturheilkunde und -verbundenheit, Fortschrittskritik, Nationalismus und völkischem Denken) und Bedürfnissen nach Selbstentfaltung und Identifikation auf. Nach dem 1. Weltkrieg suchten die Menschen nach Halt und Kaiser-Ersatz. Unter anderem wurde die Reform- und Wandervogelbewegung wieder aufgegriffen. In einem Konglomerat verschiedener Einzelideen und Weltanschauungen brachten selbsternannte Messiasse, wie Gusto Gräser, Friedrich Muck-Lamberty, Louis Haesser oder Luis Stark, mit charismatischen Auftritten Heilsversprechen unter ihrer Führung unters Volk – einer davon war Adolf Hitler. 100 Jahre später fördern Krisen und Orientierungslosigkeit erneut das Bedürfnis nach Richtung und Lösungen zu Tage.

My Learnings:

Wow, zum Verstehen der kollektiven Identität war dieser Beitrag extrem wichtig. Hitler war keine Einzelerscheinung und sein Auftreten kein Einzelphänomen; es war der Geist der Zeit, dass Bedürfnisse und „alternative“ Angebot in einem im Wiederentstehend begriffenes Deutschland einander fanden. Mein Learning war, wie diese Epoche der Massen, des Charismas und der Anführer geartet war, woraus sie entstand und wie gleichartig heutige Reflexe zum Teil sind.

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